Wer weiß, was "PowerPoint"-Karaoke ist?
Für alle, denen dieser Begriff neu ist und um es kurz zu machen: Der Vortragende liest seine eigene - schlecht gemachte - Präsentation in leierndem Tonfall vor und schaut dabei auch noch auf die
Präsentationsfläche (also Richtung Wand). Nach wenigen Minuten ist unsere Aufmerksamkeit dahin und wir suchen unbewusst nach Fluchtwegen aus diesem "Gefängnis", dieser Quälerei. Diese Version wäre
allerdings eine "harmlose Variante", welche sich fast beliebig verschlimmern ließe.
Wie sähe jedoch ein möglicher "idealer" Vortrag aus?
Der Sprecher reißt uns mit seinem Vortrag mit, seine Sprechweise ist melodisch, er bewegt sich über die Bühne und wir haben das Gefühl, er spräche nur zu uns, gerade so als wären wir die
Einzigen im Raum. Seine Folien-Präsentation - falls er überhaupt eine benutzt - besteht aus dem absoluten Minimum an Folien (einigen Bildern zum Beispiel, ergänzt mit wenigen Texten) und verzichtet
auf unnötigen "Schnick-Schnack", beschränkt sich also auf ein paar wenige Animationen, das Layout ist perfekt, die Lesbarkeit optimal. Unser Redner spricht frei und würzt seinen Vortrag mit ein wenig
passendem Humor und wir haben das Gefühl, er spürt geradezu, was in uns vorgeht und "holt uns dort ab". Die Zeit vergeht wie im Flug. Der Redner darf dabei gerne einen leichten Dialekt zeigen, denn
dies entspricht ja seiner Persönlichkeit.
Aus meiner eigenen langjährigen Erfahrung kenne ich alle möglichen Versionen solcher "Präsentationen" - von den idealsten Versionen bis zu den grausamsten Quälereien. In meiner beruflichen
Laufbahn habe ich darüber hinaus in verschiedensten Firmen sehr viel über die Konzeption solcher "Folien-Präsentationen" gelernt und auch darüber, wie ein
Vortragender sich am besten und vorteilhaftesten zeigt.
In den seltensten Fällen sind sich die "schlechten" Redner darüber im Klaren, dass sie etwas tun müssten und eigentlich Hilfe bräuchten. Im Gegenteil halten sich viele mit Sicherheit sogar für
sehr gute Redner. Hier liegt die Aufgabe bei den Zuhörern, dem Referenten in irgend einer Form Rückmeldung zu geben. Eigentlich steht jeder von uns in der Pflicht, wenn wir solch einen schlechten
Vortrag "ertragen" müssen.
Jeder Mensch ist anders und deshalb sollten auch die Werkzeuge auf den einzelnen Menschen abgestimmt sein. Was beim einen Redner wunderbar funktioniert, kann beim nächsten schon die absolute
Katastrophe sein, wenn die eingesetzte "Technik" (oder das "Werkzeug") der eigentlich Persönlichkeit des Redners widerspricht.
Also sollte die eigentliche Persönlichkeit des Redners herausgearbeitet werden. Von einem Menschen, der seinen Vortrag vorformuliert von einem Manuskript abliest hin zu einem Redner, der frei
spricht, ist es ein Entwicklungsweg, der über verschiedene Stufen geht. Mit meinem Coaching helfe ich gerne dabei, diesen individuellen Weg zu finden und zu gehen. Dabei verwende ich - wie in allen
anderen Bereichen auch - oftmals ungewöhnliche Werkzeuge, um diese Ziele zu erreichen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Konzeption von individuellen Folien-Präsentationen, die der
entsprechenden Zwischenstufe der Entwicklung Rechnung tragen. Natürlich handelt es sich dabei weniger um das Erlernen eines Programmes, sondern es geht vielmehr um Aufbau, Dramaturgie, Einsatz von
Bildern und anderen Medien und was der Dinge mehr sind.