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Ablauf eines Shootings

Ein paar Worte vorweg...

 

Bevor ich auf den eigentlichen Ablauf des Shootings eingehe, möchte ich ein paar grundsätzliche Worte über meine Arbeitsweise bei Photo-Shootings loswerden.

 

Meine aktuelle Vorgehensweise und eigentlich alles, was mit meinen Shootings zusammen hängt, ist im Laufe der Zeit aus der Praxis heraus entstanden. Dabei bemühe ich mich grundsätzlich auch immer, aus den Fehlern zu lernen, die andere machen - also durch Beobachtung. 

 

Eines möchte ich an dieser Stelle gleich vorweg schicken: Wer jemanden für seine Hochzeit oder sonst ein Familienfest sucht, der sollte sich besser jemand anderen suchen. Außer natürlich, er findet meinen Stil so gut, dass er unbedingt mit mir arbeiten möchte. Meine Arbeitsweise wird aber so bleiben wie sie ist. 

 

Es passiert auch immer wieder einmal, dass ich gefragt werde, ob ich wie dieser oder jener Photograph photographieren könne. Wer von sich Bilder im Stile eines bestimmten Photo-Künstlers haben möchte, der sollte am besten diesen Künstler direkt selbst fragen. Ich bin lieber ein Original als eine schlechte Kopie von jemandem. In diesen Bereich gehört auch, dass - wenn ich Menschen photographiere - immer den Bereich der Erotik im Blick habe. Das bedeutet konkret, dass der Mensch vor meiner Kamera während des Shootings ein gewisses Maß an "Haut" zeigen sollte... Wie weit "er" dabei gehen möchte, kann natürlich vorher besprochen werden. Ich erlebe es immer wieder bei Männern, dass sie auf "aber nur bis zur Unterhose" einschränken, was für mich absolut in Ordnung ist. Allerdings gab es auch schon Männer, die sich nur komplett bekleidet vor meiner Kamera präsentieren wollten. Bei den Themen, die mich bewegen, verständlicherweise eine wenig inspirierende Vorstellung!

 

Meine Portrait- undoder Akt-Arbeiten zeigen immer Laien. Wenn ich also von "Model" spreche, dann sind eben Menschen (überwiegend Männer) gemeint, die nur extrem selten (wenn überhaupt) Zeit VOR einer Kamera verbringen, demnach also wenig bis keine Erfahrung haben. Dem trage ich eben dadurch Rechnung, dass ich mir besonders viel Zeit für ein Shooting nehme.

 

Amüsant und ärgerlich zugleich finde ich immer wieder folgende Situation: Ich frage einen Mann, ob er gerne "Model" vor meiner Kamera sein möchte und als Antwort bekomme ich dann Sätze zu hören (lesen) wie zum Beispiel "da müsste ich erst 10 Kilo abnehmen" oder auch "dafür bin ich zu alt" oder was auch immer. Liebe Herren der Schöpfung, was glaubt ihr, warum ich Euch anspreche? Weil ich der Meinung bin, dass ihr erst abnehmen müsst oder erst die x-te Ladung Botox braucht oder was auch immer? Wohl doch eher weniger, oder?! Ich spreche nur Menschen an, die mich als Model vor der Kamera auch wirklich interessieren...!

 

Für viele irritierend ist auch die Tatsache, dass es bei mir grundsätzlich eine schriftliche Vereinbarung für ein Shooting gibt. Ich werde immer wieder gefragt, ob das denn unbedingt nötig sei, worauf meine Standard-Antwort erfolgt "ja - ist es!" In dieser Vereinbarung werden nämlich die Bildrechte geklärt, ferner auch die konkrete Verwendung der beim Shooting entstehenden Aufnahmen und so weiter. In der Fachsprache nennt sich solch ein Vertrag "Model-Release" oder "TFCD-Vertrag" oder "TFP-Vertrag". Ein früherer Bekannter und Freund von mir sagte in solchen Fällen immer "Verträge schützen Freunde" und er hatte absolut recht!

 

Doch nun genug der Vorrede und endlich hin zum Ablauf, wie ein Shooting bei mir abläuft...

Mehrere Termine...

 
Ein Shooting besteht bei mir grundsätzlich aus mehreren Terminen: Dem Vorgespräch oder Vorabtermin, dem eigentlichen Shooting und dem Nachtermin. Zwischen diesen Terminen liegen natürlichweise immer einige Tage.
 
Ich habe mir angewöhnt, für die Termine reichlich Zeit einzuplanen, damit keinerlei Hektik aufkommt und alles entspannt bleibt. Das bedeutet, dass ich zum Beispiel am Tag eines geplanten Shootings keine weiteren Termine danach mehr einplane, damit wirklich genug Zeit "open end" vorhanden ist. Mir ist es nur einmal passiert, dass ich nach einem Shooting noch einen Termin gemacht hatte und prompt musste ich das Shooting genau an der Stelle abbrechen, wo es langsam interessant wurde. Eine über einen gewissen Zeitraum entstandene Spannung undoder Atmosphäre in einem zweiten Anlauf wieder herzustellen, wird äußerst schwierig. 

 

Die Shootings finden in der Regel und nach Möglichkeit immer in der Wohnung des Models statt (bisher liegt der "Mindest-Rekord" hier für ein Shooting bei einem Einzimmer-Appartement mit etwa 25-30 qm)!

 

Das Shooting in der Wohnung des Models zu machen hat mehrere Vorteile: der Mensch vor der Kamera fühlt sich hier auf jeden Fall wohler als in einer fremden Umgebung. Es fällt ihm leichter, die Hüllen fallen zu lassen, als dies in einer fremden Umgebung der Fall wäre (zum Beispiel in einem Photo-Studio). So bekommen die Bilder gleich von Anfang an mehr Ausstrahlung und Intensität, da der Mensch vor der Kamera sich ja in den eigenen vier Wänden befindet und sich grundsätzlich wohler fühlt. Jeder Mensch richtet ja seine Wohnung nach eigenem Geschmack ein und so äußert sich die Person (Persönlichkeit) ja auch noch in der Einrichtung. Außerdem sind auf diese Weise eventuelle Bekleidungswünsche leichter zu erfüllen, denn der eigene Kleiderschrank ist ja hier jederzeit zugängig.  

Der Vorabtermin

 

Hier schauen wir uns gemeinsam die "Location" - also die Wohnung des Models - an und besprechen, welche Einstellungen oder Szenarien möglich sind, welche Ideen undoder Wünsche vorhanden sind, was wir uns gemeinsam vorstellen können. Außerdem besprechen wir die schriftliche Vereinbarung. Eventuell können aktuelle Arbeiten (ArtWorkX und PhotoWorkX In Progress und abgeschlossene Arbeiten) gemeinsam angeschaut werden, zum zu zeigen, was aus einem Bild alles werden kann. Hierfür plane ich in der Regel mindestens ein bis zwei Stunden ein. Spätestens bei diesem Termin lernen wir uns persönlich kennen. Bis zum eigentlichen Shooting vergehen dann ein paar Tage. 

Das Shooting

 

Zwischen Vorabtermin und Shooting lassen wir beide unsere Ideen entstehen, welche Einstellungen oder Szenarien wir versuchen wollen. Für das Shooting plane ich in der Regel mindestens fünf Stunden ein (eigentlich immer mit "Open End"), um auf alle Fälle genug Zeit zur Verfügung zu haben und Zeitdruck zu vermeiden.

Die ersten Bilder entstehen, während das Model vollständig bekleidet ist. Da Laien es ja so gut wie nie gewohnt sind, vor einer Kamera zu posieren, wird diese fast immer als "Fremdkörper" empfunden. Es dauert einfach einige Zeit, bis die "böse Kamera" zur Selbstverständlichkeit und zum Teil "meines Körpers" wird und das Model sich in die Situation fallen lassen kann. So unterhalte ich mich mit den Models während des gesamten Shootings über alles Mögliche, es wird viel gelacht, die Stimmung sollte locker und heiter sein. Zwischendurch werden die aktuell geschossenen Bilder auf dem Laptop betrachtet, um dem Model einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es auf den bisher geschossenen Bildern herauskommt. Langsam - während dieser ganzen Zeit - fällt ein Kleidungsstück nach dem anderen und das Model gewöhnt sich ganz natürlich daran, dass es irgendwann nackt oder nur noch spärlich bekleidet vor der Kamera steht. Natürlich entwickelt sich während dieses Zeitraumes auch eine sehr intime Atmosphäre, die sich dann auch in den Bildern wiederspiegelt.

 

Sehr oft denken Aussenstehende und auch Models, dass es beim Shooting zum Sex kommt. Dies ist absolut ausgeschlossen! Das Shooting ist für Model und Photo-Künstler an sich schon anstrengend genug. Sex wäre im Gegenteil sogar kontraproduktiv; es würde beides (Sex und Shooting) leiden und keines von beiden wäre befriedigend undoder würde ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Für überraschend viele Menschen ist es aber eine anscheinend sehr erregende Vorstellung, von einem Photo-Künstler während eines Shootings verführt zu werden und dann "richtig geilen Sex" zu haben und dabei auch noch "anregende Bilder" zu bekommen. Dies funktioniert aber nur in der Phantasie und dort soll und muss es auch bleiben. 

Der Nachtermin

 

Nach einigen Tagen Abstand zum Shooting findet dann der Nachtermin statt. In der Zwischenzeit sichte ich die beim Shooting geschossenen Bilder und sortiere die Bilder aus, die nichts geworden sind. Es gibt immer ein paar Bilder, die unscharf oder "verwackelt" sind oder wo das Model einfach unvorteilhaft abgebildet ist. Zusätzlich wird in den Bildern auch das Copyright hinterlegt. Außerdem werden die Bilder leicht bearbeitet und bekommen "meinen Stil" verpasst. Der beiderseits unterschriebene Vertrag wird eingescannt und zusammen mit den fertigen Bildern auf eine CD oder DVD gebrannt. Sofern gewünscht, können die Bilder auch für Social Media Zwecke vorbereitet werden. 

 

In der Folgezeit...

 

... wähle ich dann die guten Bilder aus und arbeite die Schwarz-Weiß-Versionen aus. Eventuell entstehen hier bereits erste skizzenartige Ideen für ArtWorkX. Bis zu den fertigen Schwarz-Weiß-Versionen der Bilder vergeht also wesentlich mehr Zeit. Bevor ich die Bilder "öffentlich zeige" (zum Beispiel auf der Homepage hier), versuche ich immer, vorher nochmals einen Termin mit dem Model zu finden, wo ich die fertigen Schwarz-Weiß-Arbeiten präsentiere. Ich möchte einfach, dass das Model diese Arbeiten zuerst zu sehen bekommt, die aus "seinem" Shooting entstanden sind.