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Über meine PhotoWorkX

Seit ich denken kann, begleiten Kameras (neben Musik und anderen Dingen) meinen Lebensweg: Bereits mit sechs oder sieben Jahren bekam ich von meinem Vater - damals freischaffender Photograph - meine erste kleine Kamera. Nichts besonderes - eine einfache Ritschratschklick, auf die ich einen Würfelblitz stecken konnte, der vier Mal blitzen konnte und dann musste ich einen neuen Würfel nehmen.

 

Zu meiner Konfirmation mit 14 Jahren bekam ich dann meine erste eigene Spiegelreflex-Kamera von meinen Eltern (wohl eher von meinem Vater vermute ich heute). Wie oft hatte ich vorher meinen Vater begleitet und ihm bei seinen Aufnahmen helfen dürfen. Ich glaube, ich konnte schon mit zehn oder elf Jahren ein Objektiv am Gehäuse auswechseln und Filme einlegen. Als ich dann meine erste EIGENE Spiegelreflex-Kamera bekam, durfte ich zunächst ein paar Diafilme belichten. Damals 24 oder 36 Bilder pro Film - eine Tatsache, die heute im Zeitalter der Digitaltechnik kaum noch vorstellbar ist, wo einige Hundert oder in manchen Fällen auch einige Tausend Bilder auf einem Speicher möglich sind.

 

Nach wenigen solcher Diafilme rief mein Vater mich eines Tages zu sich und bat mich dabei auch gleich, ich solle doch bitte meine Kamera-Tasche mitbringen. Ich erinnere mich noch einigermaßen gut an diesen Tag und meine Verwunderung, was er denn mit meiner Tasche (mit MEINER Kamera wolle). Er lächelte mich an, nahm die Kamera heraus, fragte ob gerade ein Film eingelegt wäre, was nicht der Fall war. Er lächelte daraufhin ein wenig, nahm einen Schwarz-Weiß-Film aus seiner Hemdtasche und legte ihn in mein Gehäuse ein. Dann nahm er das 50mm Objektiv aus meiner Tasche und setzte es auf das Kamera-Gehäuse. So ausgestattet gab er mir meine Kamera in die Hand und meinte, dass ich nun erstmal ein paar Filme in Schwarz-Weiß und mit dem 50er Objektiv machen solle. Wenn meine Bilder dann gut genug wären, würde ich meine Tasche zurück bekommen mit den anderen Objektiven und ich würde auch wieder Farbbilder machen dürfen. 

 

Bestimmt kann sich jeder meine Verwirrung und Bestürzung vorstellen. Ich weiß noch, dass ich versucht habe, mit meinem Vater darüber zu diskutieren, dass ich doch meine geliebten anderen Objektive bräuchte und so weiter, aber er meinte nur, wenn ich mit dem 50er Objektiv und einem Schwarz-Weiß-Film gute Bilder machen kann, dann kann ich es mit jedem anderen Objektiv auch und erst recht in Farbe.

 

Schwarz-Weiß-Bilder... Da ich ja mit der Materie aufgewachsen bin und zu diesem Zeitpunkt schon einiges mitbekommen hatte, wusste ich, dass genau DAS als Königsdisziplin in der Photographie bezeichnet werden kann. Ich hatte wirklich die Hosen voll, bevor ich noch das erste Bild gemacht hatte. Es blieb mir aber nichts anderes übrig, als mich zu fügen und mit dem zu arbeiten, was mir mein Vater gegeben hatte. Also gab es Schwarz-Weiß-Bilder mit dem 50er. 

 

Jedes Mal, wenn ein solcher Schwarz-Weiß-Film voll war, sorgte mein Vater für die Entwicklung (wenn ich mich recht erinnere, entwickelte er damals die Filme und die Bilder selber in seiner kleinen Dunkelkammer) und dann setzte er sich mit mir hin, um meine Arbeiten mit mir zu besprechen. Er sagte mir, was daran gut ist und auch, wo ich Fehler gemacht hatte oder wie ich ein Bild anders oder besser hätte machen können. Sehr oft nahm er ein paar Blätter und zeigte mir damit, wie ich ein Motiv noch besser hätte beschneiden - in Szene setzen - können. Ich durfte sogar auch das ein oder andere Mal mit in sein Labor, um ihm dabei zu helfen meine Werke zu entwickeln. Natürlich durfte ich anfangs nur zuschauen, jedoch nach kurzer Zeit durfte ich auch das ein oder andere Bild von einer Wanne in die nächste legen mit dieser speziellen Zange.

 

Wenn ich mich noch recht erinnere, dauerte es nur drei oder vier Schwarz-Weiß-Filme, bis ich wieder alle meine Objektive und auch die Farbfilme zurück bekam. 

 

Gerade diese Anfangszeit und auch der Einfluss meines Vaters dürften der Grund dafür sein, dass ich bei Schwarz-Weiß-Bildern auch immer auf harte Kontraste achte und diese immer bevorzuge. Wischi-waschi-grau-in-grau Schwarz-Weiß-Bilder empfinde ich einfach als langweilig. 

 

Heute bin ich meinem Vater sehr dankbar dafür, dass er mich damals gleich in dieses kalte Wasser der Schwarz-Weiß-Bilder geworfen hat und aber auch, dass er sich in der Folge die Zeit nahm und die Mühe machte, mir alles zu erklären und zu zeigen. Bildausschnitt, Linienführung und so weiter habe ich so praktisch "mit der Muttermilch" aufgenommen. 

 

Heute arbeite ich fast ausschließlich digital, aber meine alte Spiegelreflex-Kamera mit ihren Objektiven besitze ich noch und irgendwann zwischendurch werde ich bestimmt mal wieder den ein oder anderen Film analog belichten. 

 

Wenn ich diese Geschichte heute an dieser Stelle erzähle und auch lese, wird mir auch klar, warum sich derart viele Themen in meinen Arbeiten wiederfinden. Blumen und Blüten haben mich von der ersten Stunde an fasziniert. Die Welt der Makro-Photographie hatte es mir sehr schnell angetan und auch heute noch liebe ich es, diese Welt der kleinsten Dinge zu vergrößern und so dem Betrachter nahe zu bringen. Von Blumen und Blüten ist es dann ein kleiner Schritt zu Tieren und Landschaften. Da mein Vater als freischaffender Photograph sehr viel Stahlbau photographiert hat, ist mir auch die Architektur als Thema bekannt. 

 

Erst seit relativ kurzer Zeit - etwa zehn Jahre - photographiere ich auch Menschen. Aus verschiedenen Gründen reizen mich Männer vor meiner Kamera-Linse besonders. Am liebsten habe ich Typen "wie Du und ich" (wie es immer so schön heißt), also Männer, die eine ganz normale Figur haben. Dabei dürfen sie gerne ein paar Pfund zu viel haben oder auch zu wenig. Meiner Meinung nach ist es nämlich relativ leicht, einen Mann mit einer perfekten Athletenfigur zu photographieren: Eine einigermaßen gute Kamera-Einstellung, ein wenig Licht von hier und da und schon ist das Bild ansehnlich und wirkt toll. Meist ist dies aber eher der Figur der Models zu verdanken, als den Künsten des Photographen. So müssen ja zum Beispiel Models in der Mode-Photographie ungeschminkt auch "neutral" aussehen. Anders gesagt: Ein Photomodel sieht ungeschminkt meist nach nichts aus! Aber einen Menschen mit Charakter so in einem Bild zu präsentieren, dass er gut und ihm entsprechend dargestellt wird, ist doch etwas ganz anderes. Natürlich bekommen wir alle beim Photographen um die Ecke schöne Portrait-Aufnahmen. Aber diese Aufnahmen wirken in meinen Augen fast ausschließlich gestellt und zeigen selten den echten Menschen dahinter. Da ich es bei meiner Art zu Arbeiten mit Laien zu tun habe, ist es sehr wichtig, dass genügend Zeit für das Shooting da ist. Fünf oder mehr Stunden sind dabei eher die Regel. Damit sich die Models wohl(er) fühlen, finden die Shootings auch fast immer bei ihnen zuhause statt. 

 

Eines ist auf jeden Fall sicher: Bisher waren alle immer mehr als zufrieden, wenn sie dann die fertigen Ergebnisse - also die fertig ausgearbeiteten Bilder - gesehen haben.